Teamführung im Home Office – die neue Herausforderung für Vorgesetzte

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Teamführung im Home Office – die neue Herausforderung für Vorgesetzte

Katrin Juntke Zukunftsmanagement
Teamführung im Home Office
Das Coronavirus hat bisherige Strukturen massiv durcheinandergewirbelt. Viele mussten sich auf neue Arbeitsformen einstellen. Dank der Digitalisierung bestehen die technische Möglichkeiten, Mitarbeitende im Home Office zu unterstützen. Der Home-Office-Boom generiert auch neue Herausforderungen für Chefs.
Was bei grossen oder international operierenden Unternehmen als Normalfall gilt, ist für viele KMU neu: das Führen von Remote-Teams. Wo Mitarbeitende bisher nahe beieinander arbeiteten, sich mehrmals täglich in Meetings, beim Kopierer oder im Pausenraum trafen, arbeiten diese heute im Home Office.

Neue Modelle, neue Herausforderung
Die damit zusammenhängenden neuen Zusammenarbeitsmodelle fordern Mitarbeitende und deren Chefs heraus. Teamleiter müssen dafür sorgen, dass Arbeiten stets fristgerecht und effizient erledigt werden. Ebenso, dass die Mitarbeitenden unter den neuen Gegebenheiten als Team funktionieren und dass sich die einzelnen Arbeitskollegen gut fühlen. Die Themen, strukturiert anhand der systemischen Prinzipien Bindung, Ordnung und Ausgleich, ergeben aufschlussreiche Fokuspunkte.

Infofluss muss gewährleistet sein
Die Bindung im Team muss unter den neuen Prämissen aufrechterhalten und gestärkt werden. Dabei achten Chefs darauf, dass alle Teammitglieder bei Aktivitäten und in der Kommunikation miteinbezogen werden. Arbeiten nur Teile des Teams im Home Office, ist dies umso wichtiger. Der formelle wie auch der informelle Informationsfluss muss im Team gewährleistet sein. Vermehrte Infomails und regelmässige Video-Meetings schaffen Transparenz. Eine videogestützte Kaffeepause sorgt für den wichtigen informellen Austausch.

Mögliche Formen der Zusammenarbeit
Damit die neue Situation keine Unsicherheiten generiert, braucht es Strukturen und unterstützende Ordnung für das Team sowie für die einzelnen Mitarbeitenden.
Dabei können Teams von Erfahrungen der agilen Projektführung (z. B. Scrum) lernen. Dazu gehören tägliche, kurze Video-Meetings, sogenannte Dailies, in welchen innert zehn bis 15 Minuten jedes Teammitglied darlegt, was es am letzten Tag erreicht hat, was es heute erledigen will und ob dabei Behinderungen auftreten.
Für die Video-Meetings erweisen sich einige wenige Regeln als hilfreich: Pünktlichkeit beachten, Kamera einschalten, das Mikrofon nur für Wortmeldungen aktiv schalten sowie einander stets ausreden lassen.

Eigenverantwortliche Mitarbeitende
Auch das individuelle Umfeld und die Ordnung im Home Office sind wichtig. Mitarbeitende geben sich eigenverantwortlich mit einer «To-Do-Liste» eine Tagesstruktur, definieren Arbeitsfenster und Pausen, vielleicht gar mit einem Power-Nap über Mittag. Eine eigene Ecke oder ein Raum mit der Anschrift «Home Office» signalisiert Mitbewohnern, dass hier gearbeitet wird.

Zur Motivation sowie zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des Teams gehört der entsprechende Ausgleich. Lob und Anerkennung brauchen auch Home-Office-Mitarbeitende. Im Gegenzug sollten neu gewonnene Freiräume nicht einseitig ausgenutzt werden. Der Teamleiter sowie jedes Mitglied müssen dafür sorgen, dass die Gesamtleistung des Teams
den Anforderungen entsprechen. Dies bedingt Selbstverantwortung wie auch die notwendige kontinuierliche Unterstützung
des Vorgesetzten.

Basis für modernes Arbeiten legen
Schaffen es Teamleiter zusammen mit ihren verteilt arbeitenden Teams, die derzeit anspruchsvolle Situation zu meistern, haben sie sich eine solide Grundlage für zukünftige, moderne Arbeitsmodelle gelegt.

erschienen in der Südostschweizjobs.ch



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