Das eigene Selbst stärken: Der Weg zu mehr Resilienz

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Das eigene Selbst stärken: Der Weg zu mehr Resilienz

Katrin Juntke Zukunftsmanagement
Veröffentlicht von Katrin Juntke in Coaching · 15 Mai 2022
Tags: ResilienzHaltungWerteinneres TeamSelbstbild
Das eigene Selbst stärken: Der Weg zu mehr Resilienz

Woran liegt es, dass manche Menschen sämtliche Stürme des Lebens scheinbar unbeschadet und gelassen überstehen, während andere schon bei vermeintlich kleinen Unpässlichkeiten aus dem Tritt geraten? Spätestens seit der Pandemie ist der Begriff Resilienz in aller Munde: Das Konzept Resilienz hatte bereits zuvor Einzug in die populärwissenschaftliche Literatur und das Ratgeberwesen gehalten. Resilienz meint die psychische Widerstandsfähigkeit. Also die Fähigkeit, mit Schwierigkeiten, Schicksalsschlägen oder Veränderungen umzugehen, ohne die innere Balance zu verlieren.
Die meisten von uns hätten gerne mehr Resilienz. Denn gerade die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, wie fragil vieles ist, was wir für selbstverständlich erachtet hatten. Individuelle Resilienz hat ihre Quelle im Inneren. Sie gründet im Fokus auf unserem Selbst, unserem stabilen Persönlichkeitskern. Mit unserem Selbst im Reinen und im Austausch sein, stärkt unsere Resilienz. Doch wie gelingt dieses doch eher abstrakt anmutende Unterfangen? Die folgenden Ansätze sollen das Zusammenspiel aufzeigen und Anregungen liefern.

1. Neue Wege gehen: Übung macht den Meister
Wer vom Leben vor ungewohnte Situationen gestellt wird, ist in einer besseren Position, wenn er Übung darin hat. Üben können wir, in dem wir den Alltag bewusst erleben, innehalten und Platz schaffen für Neues. Das kann im Kleinen passieren, damit es im Grossen besser gelingt.
Wie und wo kann ich im Alltag aus der Routine ausbrechen und etwas Neues ausprobieren?

2. Ein klareres Bild: der Blick von aussen
Unser Selbstbild ist in der Regel recht klar und unerschütterlich. Doch häufig gibt es auch noch andere berechtigte Perspektiven. Für das Selbst ist es hilfreich, sich auch mal mit anderen Augen zu sehen.
Was sieht jemand, der mich in einer bestimmten Situation oder auch länger beobachtet und was macht das mit meinem Selbstbild?  

3. Empfindungen wahrnehmen, ohne zu werten
Gerade in unangenehmen Situationen sendet der Körper alle möglichen Signale. Statt diese zu unterdrücken, sollten wir uns ihnen zuwenden.
Wo spüre ich meinen Körper in schwierigen Situationen und schaffe ich es, diese Empfindungen wahrzunehmen, sie aber nicht zu bekämpfen oder zu bewerten?

4. Urvertrauen aufbauen: Es wird gut
Vertrauen und Zweifel wechseln sich je nach Situation und Gefühlslage ab. Das ist menschlich und normal. Wir fühlen uns besser, wenn wir dem Positiven mehr Raum geben als dem Negativen. Doch wie? Oft hilft es, sich auf das zu konzentrieren, was in unserer Macht steht, statt uns mit dem zu beschäftigen, was wir nicht beeinflussen können.
Welche Möglichkeiten habe ich selbst in Situationen, in denen ich mich fremdbestimmt fühle?

5. Das innere Team: wissen, wem man zuhören muss
Unsere verschiedenen Persönlichkeitsanteile sind wie ein Team aus Personen: Es ist an uns, die jeweils passendste Person für eine Situation agieren zu lassen. Wir können Persönlichkeitsanteile nicht verschwinden lassen. Aber wir können sie erkennen und zurückstellen, um dem Mitglied des inneren Teams das Feld zu überlassen, das am besten mit einer Situation umgeht.
Welches Teammitglied soll sich um eine gegebene schwierige Situation kümmern?

6. Alle Mitglieder des inneren Teams schätzen und würdigen
Sind die Persönlichkeitsanteile im Gleichgewicht, so kann das Selbst die Führung übernehmen. Wie bei jedem Team, tun wir gut daran, alle einzubeziehen und für Ausgewogenheit zu sorgen. Je besser dies gelingt, desto stimmiger ist das eigene Handeln.
Wie schaffe ich es, die Zusammenarbeit meines inneren Teams noch harmonischer zu gestalte?

Die Beispiele zeigen, dass dem inneren Team eine wichtige Aufgabe zukommt bei der Stärkung des eigenen Selbst. Dieses Team kann man sich wie ein Orchester vorstellen, in dem die einzelnen Instrumente unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen. Welches Instrument wann den Lead übernimmt und welche übrigen Instrumente wie stark hörbar sind, hängt vom gespielten Stück, also von der jeweiligen Situation, ab. Der Dirigent sorgt dafür, dass jedes Instrument zum richtigen Zeitpunkt aufspielt – für ein klangvolles Zusammenspiel. Dieser Dirigent ist unser Selbst, der Kern unserer Persönlichkeit. Je besser der Dirigent, desto harmonischer das Orchester.




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